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Wilde Ilse sagt nix zu traditionellem Affenpocken-Theater

Moin Leute, ich grüße Euch wieder. Ich bin mir nicht sicher, ob Politik und Medien mal wieder Realsatire-Wochen ausgerufen haben, denn was bitte ist los? Affenpocken? Sicher. Morgen sind wir alle tot. Natürlich nur, wenn wir uns nicht dagegen impfen lassen. Anstatt Bratwurst für den Pieks gibt es dann Bananenshake, oder wie? Ich sag dazu nix.

Ich kann allerdings alle Affen beruhigen: Der Mensch stammt nicht vom Affen ab.

Macht Euch keine Sorgen. Ihr habt nichts damit zu tun. Definitiv nicht, denn erstens gelten diese 150 Jahre alten Evolutionstheorien inzwischen als überholt. Zweitens ist davon auszugehen, dass kein einziger Affe freiwillig diesen Affenscheiß konsumieren würde, den uns einige Politikhandlanger-Medien da servieren wollen.

A propos über hundert Jahre alte wissenschaftliche Erkenntnisse. Manche davon halten sich hartnäckig bis in die heutige Zeit. Habt Ihr Euch mal gefragt, warum in den Medien aktuell verlautbart wird, dass afrikanische Behörden jetzt vor der Hortung von Impfstoff warnen. Wieso Afrika?

Ich musste feststellen, dass das nur zu verstehen ist, wenn man sich mit guter deutscher Wissenschaftstradition auskennt. Das Robert-Koch-Institut, das sind ja die, denen wir unseren gesunden Menschenverstand anvertrauen, weil es so ehrenvolle und objektiv, also ohne Eigeninteresse, forschende Wissenschaftler sind. Deshalb darf man die Ergebnisse dieses Instituts auch nicht anzweifeln. Schließlich haben die sich schon seit Generationen eine Affenarbeit gemacht, um Grundlagenforschung zu betreiben, und sie haben Jahrhunderte an Erfahrung auf dem Buckel.

Ein Hinweis auf die gute alte Tradition ist der Namensgeber des Robert-Koch-Instituts. Selbst beim Deutschlandfunk hat man vor einigen Jahren schon gemerkt: Hupps, es könnte vielleicht sein, dass ausgerechnet Robert Koch an kranken Afrikanern Menschenexperimente durchgeführt hat, um Gegenmittel gegen Krankheiten zu testen. So konnte er sein wissenschaftliches Renommee aufbauen.

Macht nix, ist lange her. Und er hat ja schließlich europäischen Menschen geholfen. Ich sag dazu nix.
In dem besagten Artikel im Deutschlandfunk kommt außerdem jemand zu Wort, der von einem Impfskandal 2012 in Gouro erzählt. Dort hatte die Bill- und Melinda-Gates-Stiftung eine Impfkampagne gegen Meningitis unterstützt. Viele Menschen, darunter viele Kinder, seien an den Impfnebenwirkungen gestorben oder schwer erkrankt. Aber he, was soll´s. Afrika ist weit weg, oder? Da gelten doch andere Regeln als in Europa, nicht wahr?

Das tut der wissenschaftlichen Reputation von Robert Koch oder gar der Bill- und Melinda-Gates-Stiftung keinen Abbruch.

Politiker sind Menschen und keine Affen. Deshalb entzünden sie das Impf-Feuer und der Großteil der Medien legt dann schön die Kohlen obendrauf. Und schließlich brennt dem Großteil der Bevölkerung völlig der Kittel und er starrt gebannt und in Todesangst auf die Zahlen des Robert-Koch-Institutes.

Jetzt mal im Ernst. Das würde doch keinem Affen passieren. Schließlich kümmern Primaten sich um das Wohl der Gruppe, haben Empathie, Gerechtigkeitssinn und, wenn man dem Affenforscher Frans de Waal Glauben schenken darf, insgesamt ein hohes Bewusstsein und Moralverhalten.

Leute, ich wünsche Euch in diesem Sinne ein affenstarkes Wochenende. Bis nächsten Samstag, Eure Ilse.


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