Moin Leute, ich grüße Euch wieder. Samstag ist der Wochentag, an dem die meisten Deutschen ihre Lebensmittel und Dinge des alltäglichen Bedarfs einkaufen, üblicherweise für eine Woche auf Vorrat. Doch in dieser Woche darf es ein bisschen mehr sein, wenn es nach unserer Bundesheimat- und Innenministerin Nancy Faeser geht. Es stand in diversen Zeitungen, dass sie deutschen Privathaushalten in der vergangenen Woche dazu geraten hat, „angesichts der aktuellen Krisen“ Notvorräte anzulegen.
Das kann einen schon nervös machen. Schließlich ist die Bundesregierung an der Gestaltung und Intensivierung einiger Krisen und Bedrohungslagen, die es zurzeit gibt, maßgeblich mitbeteiligt. Die Frau kennt sich also aus.
Bei der Bevorratung empfiehlt sie, auch die individuellen Vorlieben nicht unbeachtet zu lassen. Das kann in meinem Fall allerdings seit Februar dieses Jahres schwierig werden. Ihr erinnert Euch vielleicht an meine Vorliebe für russische Produkte, die, so wie ich, aus meinem Supermarkt um die Ecke kurzerhand entfernt wurden.
Ich bin am Donnerstag dann losgezogen und wollte in der Apotheke wenigstens meine Jodtabletten holen. Ich hab´s an der Schilddrüse. Als ich am Tresen stehe, schreit eine mir vertraut unangenehme Stimme quer durch den Raum: „Das darf ja wohl nicht wahr sein! Hamster-Alarm! Ich kenne diese Frau. Geben Sie ihr keine Jodtabletten! Die hat genug bei sich zu Hause. Unsereins muss auch die Möglichkeit haben, sich auf eine nukleare Katastrophe vorzubereiten. Jeden Moment kann in der Ukraine wegen Putin ein Atomkraftwerk hochgehen.“
Ludger, mein Ex-Gatte, das war ja klar. In dessen Nähe geht alles hoch, nicht nur Atomkraftwerke.
Jodtabletten haben wir beide jedenfalls nicht bekommen, denn die seien schon lange beinahe komplett ausverkauft, erklärte uns die Apothekerin beflissen und führte weiter aus: „Im Falle einer Katastrophe“, ich sah Ludger bei diesem Wort tief in die Augen, „müssen Sie sich beide aber keine Sorgen machen.“ Daraufhin sah ich ihr tief in die Augen und hob kritisch die Brauen. „Die Regierung gibt dann welche an die Bevölkerung aus.“, ergänzte sie und lächelte mich verkrampft an. Ich hab da nix zu gesagt.
„Ich gehe jetzt Klopapier kaufen. Willste mit?“, sagte ich stattdessen zu Ludger provozierend und bin gegangen. Und zwar in die nächste Kneipe. Ich brauchte einen Schnaps. Russischer Wodka war natürlich aus dem Angebot wegboykottiert worden.
Frau Faeser hat völlig recht. Wir leben in einer Zeitenwende. Denn mal ehrlich: Was ist hier eigentlich los zurzeit?
Beim Leeren des Glases kam in mir die Frage auf, wie es wohl ganz praktisch aussähe, wenn der besagte Notfall einträte? Mal angenommen, ich habe einen guten Vorrat angelegt, bin der Experten-Empfehlung gefolgt und habe sogar Sägespäne und Eimer (mit Deckel!) zum Verrichten meiner Notdurft in der Not besorgt, für den Fall, dass man das Haus oder den öffentlichen Schutzraum, in den man es mit Glück geschafft hat, nicht verlassen darf.
Was dann? Dann fängt die eigentliche Katastrophe doch erst an. Denn dann kann es womöglich Realität werden, dass man, seine Notdurft verrichten müssend, auf engstem Raum mit den Ludgers dieser Welt zusammenhocken muss. Ich sage es mal so: Da kann gruppendynamisch einiges schieflaufen.
Der soziale Supergau ist da doch schon vorprogrammiert. So viel Schnaps kann ich gar nicht einlagern, als dass ich damit fertig werden würde. Da bleibt nur noch Beten, ehrlich.
Ich wünsche Euch trotzdem und jetzt erst recht ein schönes Wochenende mit Genuss und Freude und ein Ex-Gatten-freies Bevorraten.
Bis nächsten Samstag, Eure Ilse.
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Dann besorgen sie sich mal feuerfeste Schutzkleidung. Wir zünden nämlich gleich ihr Haus an. Das ist doch so ähnlich bzw. nach Faeser. Meine Aktivitäten im Netz sind leider bis zum 22.05. erheblich eingeschränkt. Wenigstens konnte ich heute diese Seite aufrufen. Die Mehrzahl der Videos kann ich mir leider bis dahin nicht ansehen. Die Texte in deutsch zu lesen geht aber. Habe schon daran gedacht russisch zu lernen.
Gruß Max aus Neustadt an der Weinstraße
Ich hoffe Alina, bzw. alle Mitarbeiter finden einen Weg, wie die Spenden bei Euch ankommen. Kenne mich zu wenig aus um Ratschläge zu geben.