Last updated on 10. Dezember 2021
Wer irgendwann fragt, wie konnte es dazu kommen, sollte aufhören wegzuschauen. Man muss nur die Augen aufmachen, dann sind die Antworten auf diese Frage nicht mehr zu übersehen. Aufgrund eines Kommentares im Telegram-Kanal der “Polizisten für Aufklärung” und einem Gespräch mit Kurt Rohrmoser, Mitglied des Vorstandes des gleichnamigen Vereins, war es für mich ein Muss, mein persönliches Entsetzen in Worte zu fassen, um nicht daran zu ersticken.
In Pirna in Sachsen hörte man von einem Einsatzleiter der Polizei im Dienst Worte, die bei mir nur Betroffenheit hinterlassen. https://www.youtube.com/watch?v=mnoO_bjw3oo
„Sie sind ein indirekter Mörder, weil Sie andere Leute anstecken!“
„Sie haben jegliche Menschlichkeit verloren!“
Ein Handy-Video ging viral und zog entsprechende Reaktionen nach sich. Zumindest in der Bevölkerung. Die Polizeidirektion Dresden sieht – laut Bildzeitung – die Aussage des Beamten grundsätzlich als persönliche Meinungsäußerung an. Dahin gehend sind aktuell keine dienstrechtlichen Konsequenzen angedacht. Ärger drohe dem Beamten – ebenfalls laut Bildzeitung – nur, weil er im „Kontakt mit dem Bürger“, keinen Mund-Nasen-Schutz trug. Dies ist Pflicht für Polizisten im Einsatz.
Ohne einem Polizisten das Recht auf freie Meinungsäußerung absprechen zu wollen, ist das doch eine interessante Sichtweise. Man muss bedenken, dass es sich hier um einen Polizisten – nein, schlimmer – einen Einsatzleiter im Dienst handelt, der in eben dieser Rolle entsprechende Aufgaben und Verpflichtungen hat.
„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten & zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt“, heißt es im Grundgesetz.
Wenn einem Demonstranten, der für seine Grundrechte eintritt, die Menschlichkeit abgesprochen wird, ist genau dieses Grundgesetz ja theoretisch nicht mehr anwendbar. Es gilt ja nur für Menschen. Wer sein Gegenüber nicht mehr als Mensch betrachtet, eröffnet Tür und Tor für beliebige Willkürmaßnahmen. Für den Demonstranten ist keinerlei Gesetz anwendbar, da er kein Mensch ist.
In vergangenen Zeiten passierte das immer wieder. Schwarzafrikanische Sklaven waren keine Menschen, Indianer in den USA waren keine Menschen. Und in jüngster Vergangenheit: Juden waren Untermenschen – also keine Menschen. Vergleichbares hat es also in der Geschichte der Menschheit bereits mehrere Male gegeben.
Immer kam als erstes die Entmenschlichung, die Feststellung, dass eine spezielle Bevölkerungsgruppe keine Menschen im herkömmlichen Sinn sind. Was dann kam, kann in allen Geschichtsbüchern nachgelesen werden:
- Sklaverei
- Deportierung
- Entzug jeglicher Lebensgrundlage
- Folter
- Tötung
- industrieller Massenmord
Rechtfertigungen brauchte es damals nicht. Die Täter taten, was getan werden musste, da es sich ja nicht um Menschen handelte.
Wenn derartige Sätze eines Polizeieinsatzleiters sanktionslos hingenommen werden, wohin führt es heute?
Es ist gerade die Aufgabe des Polizisten, die Menschenwürde zu schützen. Das ist eine essentielle Grundforderung, auf die unser rechtsstaatliches System aufbaut. Ist ein Polizist im Einsatz dazu nicht in der Lage, wird es hochbrisant.
Welche Befehlsstrukturen müssen dahinter stecken, dass sich Polizisten derartig verhalten? Da in der Polizei eine streng hierarchische Struktur herrscht, wo grundsätzlich der Befehlskette von “ganz oben bis ganz unten” gefolgt wird, muss man davon ausgehen, dass ein derartiges Verhalten politisch gewollt ist.
Die Polizisten vor Ort werden aufgefordert, Maßnahmen maximal restriktiv durchzusetzen. Begründet wird das u.a. mit der Gefährlichkeit der Demonstranten, die den Virus verbreiten. Das ist übrigens eine völlige Falschaussage, da sich bis dato keine der Großdemonstrationen der vergangenen 18 Monate als Super-Spreader-Event erwiesen hat. Rechtsradikale Reichsbürger, Antisemiten gehören genauso zum Repertoire mit dem Grundrechte-Demonstranten heute bedacht werden wie fehlgeleitete Spinner und Idioten, die man nicht für voll nehmen darf.
Und dann kommt der Gruppenzwang dazu – der in einer männlich dominierten Struktur – nicht zu unterschätzen ist. Man klopft sich gegenseitig auf die Schulter, wie tapfer man die Impfnebenwirkungen überstanden hat. Außerdem machen es alle ja so. Weltweit. Das muss also richtig sein. Diesem Gruppendruck muss man standhalten können.
Durch Diffamierung andersdenkender Kollegen fördert man die eigene Karriere. Kritiker werden gnadenlos stumm gemacht. Disziplinarverfahren und Suspendierungsmaßnahmen – Bestrafe einen, erziehe den Rest – zeigen Wirkung. So wird die Masse der Polizisten dann zu Befehlsausführern, die solchen Einsatzleitern folgen.
Bei den “Polizisten für Aufklärung” ist man tief erschüttert über das Verhalten derartiger Polizeibeamter, das allerdings die aktuell immer schärferen Willkürmaßnahme gegen die – ja was eigentlich!? – nennen wir sie weiter Demonstranten – erklärt.
Im Verein “Polizisten für Aufklärung” engagieren sich Menschen aus den Bereichen Polizei, Militär, Rettungsdiensten, Justiz und Feuerwehrleute sowie Mitarbeiter anderer staatlicher Institutionen mit dem Ziel, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu wahren und zu verteidigen. Diese ist ebenso wie die Würde des Menschen unantastbar. Beide Prinzipien besitzen eine Ewigkeitsgarantie.
Das Verhalten dieses Einsatzleiters steht im eklatanten Widerspruch dazu.
Die Würde des Menschen wird zunehmend antastbarer – es liegt an jedem Einzelnen, sich dagegen zu stemmen.
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Toller Artikel, aber bitte – um Spott zu vermeiden – in der Überschrift die Grammatik korrigieren! Es muss “wieder DIE” heißen, sorry 🙂
Oh Mann,
immer dieser Opferneid von Querdenkern.
Geht es nicht eine Nummer kleiner? Ohne diese süßliche Selbstbeweihräucherung, wass für Freiheitshelden ihr seid?
Ihr dürft alles sagen. Ihr dürft nur nicht erwarten, dass es unwidersprochen bleibt.
Ihr dürft eure eigene Meinung haben. Aber ihr habt kein Recht auf eigene Fakten.
Weltweit ist anerkannt, dass Covid gefährlich ist. Wenn man anderer Meinung ist, hat man das in einer Demokratie auszuhalten. Aber stellt euch mit eurer Schuldumkehr nicht immer als Opfer da.
Das seid ihr nicht. Ihr seid ediglich ein paar mehr oder weniger harmlose Spinner.
Oh Mann,
wieder ein Opfer dieser unsäglich irrsinnigen Fehlleitung dass alles was gegen die derzeit herrschende Verfassungsaushöhlung ist ein Querdenker sein muss.
Vielleicht wäre es hilfreich den eigenen Vestand zu nutzen und mal wieder reflektiert darüber nachzudenken was zunehmend passiert.
Hier geht es darum dass ein polizeilicher Einsatzleiter in feinster SS Manier einem Demonstranten wortwörtlich die Menschlichkeit aberkannt hat.
Scheiß auf Covid und andere physische Krankheiten. Die wirkliche Krankheit ist jene, die Menschen wie Sie dazu treibt nicht zu hinterfragen wie ein Polizist darauf kommt so etwas von sich zu geben. Was ist der nächste Schritt?
,,in feinster SS-Manier” schreibst du und beweist damit, was ich schrieb.
Querdenken ist geprägt durch Opferneid.
Vielleicht hat es doch eher etwas mit dem Vertreten eigener Ansichten zu tun.
Ein Blick durch die Gesellschaft zeigt doch klar auf wie die Linien vevrlaufen.
Es ist ein bisschen wie in Asterix & Obelix, alle Welt um einen herum unterwirft sich der Machtherrschaft, bis auf das kleine Dorf.
Die ganze Bundesrepublik folgt blind einer Politik die zuletzt nicht viel gutes hervorgebracht hat außer einem unausgesprochenen Mantra: bist du nicht für uns bist du gegen uns. Und alle kriechen wieder fleißig mit. Es mag viele Verschwörungstheoretiker geben aber es sind auch viele Theorien eingetroffen, fast sogar verlässlicher als Lauterbachs vorhersagen.
Warum soll man sich all diese Auflagen gefallen lassen wenn ihr Wert nicht nachweisbar ist?
Warum soll man sich mit etwas behandeln lassen für das der Hersteller nichtmal Verantwortung übernehmen will?
Warum soll man sich von jemandem der, auch von mir, dafür bezahlt wird für Recht und Ordnung zu sorgen auf soche Weise beleidigen lassen?
Warum soll man sich etwas unterordnen das klar gegen einen selbst gerichtet ist?
Querdenken hat nichts damit zu tun sich in eine Opferrolle zu begeben, sondern damit sich damit abfinden zu müssen als “Blinddarm” bezeichnet zu werden.
Einmal kurz hinter sich sehen:
vor 30 Jahren gab es auch Querdenker.
Erst ein paar wenige die sich mit dem Status Quo nicht einverstanden zeigten, ausgeschlossen, diffamiert, verfolgt aber es wurden immer mehr.
Heute sind die Menschen die sich gegen die DDR aufgeleht haben eigentlich als Helden anzusehen.
Vor 80 Jahren gab es auch welche.
Es wird immer Menschen geben die sich gegen die Regierung stellen. Und hoffentlich wird es auch immer so bleiben dass umso übergrifiger die Regierung wird, die Querdenker umso entschlossener dagegen demonstrieren.
Hoffentlich ohne dieses rechte Pack aber das lässt sich in unseren Zeiten wohl auch nicht vermeiden.
Noch eine Baustelle für unsere Fünftel-Regierung: endlich etwas gegen linken, rechten, religiösen Extremismus tun.
Aber ist schon ok, leg dich wieder auf die gemütliche Couch und schimpfe über alle anderen, die sind es ja die immer alles schlechter machen, weil sie nicht mitmachen wie du.
Ich begeben mich derweil wieder in meine mir scheinbar angedachte Opferrolle