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MEIN FAKTENCHECK BEIM FAKTENFINDER DER TAGESSCHAU – Ein Kommentar

Symptomlos ist nicht gleich ungefährlich / Eine symptomlose Ansteckungsmöglichkeit sei belegt.
(Zum Beitrag der Faktenfinder)

Ergebnis:
Fehlende evidenzbasierte Ergebnisse der zitierten Veröffentlichung.

Forderung:
Faktencheck über die Veröffentlichung der Tagesschau legen „Fehlende Evidenz“.

Begründung:
In ihrem „Faktenfinder“ vom 10.02.2021 schreibt die Tagesschau, dass Symptomlos nicht gleich ungefährlich sei und gegensätzliche Behauptungen längst WIDERLEGT seien. Es sei nicht richtig, symptomlose Menschen als Gesund zu bezeichnen. Für eine Widerlegung bedarf es allerdings einer ausgereiften Studienlage. Die Tagesschau verlinkt hierzu auf einen Artikel der Pharmazeutischen Zeitung „Infizierte ohne Symptome können ansteckend sein“ (https://www.pharmazeutische-zeitung.de/infizierte-ohne-symptome-koennen-ansteckend-sein-116988/)

Wer in beiden Artikeln das Wort Studie sucht, wird leider vergebens danach suchen. Obwohl das Wort „Studienautoren“ verwendet wird, handelt es sich um keine Studie, sondern um eine ANALYSE, wie sie auch im Artikel genannt wird.

Wer den Artikel liest, wird sehr oft Worte wie „Schätzung“, „Annahme mit hoher Wahrscheinlichkeit“, oder „Schlussfolgerung“ lesen. Und Umschreibungen wie „Mit Hilfe eines Computermodells“, oder „Hochrechnung“.

Es geht aus dem Artikel hervor, dass eben die zur Referenz herangezogenen Rachenabstriche ab dem Auftreten von Symptomen genommen wurden. Alles andere wurde mittels Computer simuliert, „hochgerechnet“ und daraus „Schlussfolgerungen“ gezogen.

Nun, wie könnte eine nachvollziehbare Studie aussehen?:

Man nimmt 1.000 positiv getestete Probanden und begleitet sie täglich mit Untersuchungen und Tests. Man könnte sehen, wer Symptome entwickelt und wie sich die Virenlast bis hin zu Symptomen entwickelt. Dann wäre das eine aussagefähige Studie.

Aber warum nutzt man lieber Simulationen? Vielleicht weil man Simulationen so erstellen kann, wie man sie gerrade braucht?

Wenn man das Ergebnis einer Simulation als Beleg für Ansteckung durch asymptomatische Personen heranzieht und damit die bislang gängige Wissenschaftlichen These widerlegen möchte, dass eine Ansteckung auf diesem Wege nicht wahrscheinlich ist, bräuchte man in Zukunft auch keine Gerichtsprozesse mit Beweisen mehr führen. Lassen wir Computerspezialisten einfach die Wahrscheinlichkeit der Schuld hochrechnen. Das würde doch viele Prozesskosten einsparen. (Anm d. Red. Solche dystopischen Szenarien werden in dem 2002 erschienen Film Minority Report verhandelt)

Tatsache ist, dass eine “ordentliche” Studie aus Wuhan, an 10.000.000 Menschen, zur Annahme kommt, eine symptomlose Ansteckung sei zwar nicht unmöglich, jedoch in der Häufigkeit so gering, dass sie nicht ins Gewicht fallen würde. Diese Studie (https://www.nature.com/articles/s41467-020-19802-w) wird wiederum seitens der Faktenchecker unserer Massenmedien mit einem sogenannten Faktencheck-Warnhinweis markiert. Teilt man diese Studie z. B. in den sozialen Medien, wird seitens der Faktenchecker dargestellt, man würde behaupten, dass eine Ansteckung durch symptomlose Menschen komplett ausgeschlossen sei.

Das tut aber niemand, sondern man legt nur dar, dass die Wahrscheinlichkeit, laut der Daten der Studie, sehr gering ist.

Ein Beispiel dafür, dass es in den Massenmedien oftmals nicht darum geht, ein differenziertes Bild der Realität darzustellen, sondern eine seit Monaten manifestierte Meinung mit allen Mitteln weiter darzustellen. Vollkommen egal, welche Konsequenzen sich für Mensch und Gesellschaft dadurch ergeben.

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