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Israel stoppt hunderte Juden als Asylsuchende in den Iran zu ziehen

Was Sie unter Umständen nicht wissen: Die größte jüdische Gemeinde außerhalb Israels im Nahen und Mittleren Osten findet man im Iran. Dort sieht die Verfassung nicht nur Religionsfreiheit vor (allerdings ist Missionieren strengstens verboten), sondern reserviert sogar einen Parlamentssitz für jüdische Wähler. Während der großen Wirtschaftskrisen waren dennoch viele jüdische Bürger nach Israel ausgewandert, unter anderem, weil ihnen von dort großzügige wirtschaftliche Hilfen für den Aufbau einer neuen Existenz versprochen worden waren.

Die jüdischen Bürger, welche im Iran blieben, waren Iraner, die stolz auf ihre Nation waren, oder die zu fest im Land verwurzelt waren, so dass auch die wirtschaftlichen Problem, welche vor allen Dingen durch die Sanktionen der USA erzeugt wurden, diese nicht lösen konnten.

Nun berichtet der Middle East Monitor davon, dass Israel ausgerechnet jüdische Familien, welche zur orthodoxen Gruppe Lev Tahor gehören, davon abgehalten hat, in den Iran auszuwandern, bzw. dort politisches Asyl zu beantragen.

 “‘Israel und die USA arbeiten daran, Mitglieder einer extremistischen ultraorthodoxen Sekte an der Ausreise in den Iran zu hindern, da sie befürchten, dass sie von Teheran als Druckmittel eingesetzt werden könnten‘, berichtete die Zeitung Times of Israel und wies darauf hin, dass die antizionistische Gruppe 2018 im Iran politisches Asyl beantragt habe.

Der Zeitung zufolge zeigten Dokumente, die 2019 bei einem US-Bundesgericht eingereicht wurden, dass führende Vertreter der chassidischen Gemeinschaft Asyl im Iran beantragt und dem Obersten Führer Ayatollah Ali Khamenei Treue geschworen hatten.

Laut der Nachrichtenseite Ynet News wurde befürchtet, dass Hunderte von Mitgliedern der Gruppe, die hauptsächlich in Guatemala ansässig sind, versuchen könnten, in den Iran zu gelangen, nachdem Dutzende von Familien am Flughafen in Guatemala gesichtet wurden, offenbar auf dem Weg zur kurdisch-iranischen Grenze.

Dem Bericht zufolge haben ihre Angehörigen das israelische Außenministerium und das Justizministerium kontaktiert und sie gebeten, sich dringend mit ihren guatemaltekischen Amtskollegen in Verbindung zu setzen, um die Ausreise der Familien zu verhindern.

Berichten zufolge haben die guatemaltekischen Behörden eine Reihe von Mitgliedern der Gruppe, die die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzen, festgenommen.

Der Shalit-Deal wird im Vergleich dazu wie ein Kinderspiel aussehen‘, sagten die Angehörigen und bezogen sich dabei auf den Gefangenen-Deal mit der Hamas aus dem Jahr 2011, bei dem Israel 1.027 palästinensische Gefangene im Austausch für den Soldaten Gilad Shalit freiließ.” [https://www.middleeastmonitor.com/20211015-israel-stops-hundreds-of-jews-from-moving-to-iran-as-asylum-seekers/]

Israel hatte 1948 nicht alle Palästinenser vertrieben oder getötet. Und so sehen sich heutige Zionisten durch eine “demoskopische Bombe” bedroht. Die auch von der EU geförderte Menschenrechtsorganisation B’Tselem veröffentlichte am 30. Mai 2019 ein Video, welches verdeutlicht, mit welchen Mitteln die rechtsextremen zionistischen Regierungen dagegen vorgehen:

»(…) Die Technik, eine jüdische Mehrheit zu erzeugen, durch Vertreibung von Palästinensern. Dies ist die Politik Israels seit Beginn der Besatzung und seit der Annexion von Ost-Jerusalem. Israel hat dafür juristische Gründe erfunden, um nach und nach Ost-Jerusalem von Palästinensern zu säubern. Israel weigert sich, Zonen auszuweisen, in denen gebaut werden kann. Deshalb sind Palästinenser gezwungen, um ein Dach über dem Kopf zu haben, ohne Baugenehmigung zu bauen. Dann zerstören die Behörden diese Häuser als ‘ungesetzlich gebaut’. Seit 2004 hat Israel mindestens 848 Häuser in Ost-Jerusalem zerstört. Mindestens 2960 Menschen, darunter 1596 Kinder, verloren ihre Wohnung. Die Bedrohung der Zerstörung lastet über zehntausenden von Häusern. Demografische Mehrheit für Juden, Zerstörung für Palästinenser.« [BTselem: »Demographic majority for Jews. Demolition for Palestinians«, YouTube, 30. Mai 2019, https://youtu.be/4qdTqvtzLes]

50-70% der jüdischen Menschen leben außerhalb von Israel. Und immer mehr, insbesondere in der Jugend, distanzieren sich von dem Apartheidstaat Israel. Allerdings hat die o.g. Sekte nicht unbedingt etwas mit der Ablehnung von Apartheid zu tun. Der Sekte wird nachgesagt, Pädophilie zu ignorieren und Frauen nicht die gleichen Rechte wie Männer einzuräumen. Trotzdem könnte natürlich die absurde Situation eintreten, dass sich der Iran letztlich zur Erzeugung eines diplomatischen Gewinns für die asylsuchenden Juden einsetzt und einen Tausch z.B. gegen einen israelischen Spion anbieten wird. Was aber nicht leicht sein wird, weil verurteilte israelische Spione meist hingerichtet werden.

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