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Der Kraftakt – vom “Erhalten” der Menschenrechte – Kommentar


Mich interessiert der “Fall” von Herrn K., einem Handwerker aus dem Landkreis Bad Tölz, einem Vorfall, bei dem Herr K. am Marienplatz in München in Polizeigewahrsam geriet, was ich am 02.02.2022 auch filmte, deshalb rief ich Herrn K. spontan am 05.02.2022 für ein Gespräch an, nachdem ich von seiner Nichte die Erlaubnis und Telefonnummer bekommen hatte.

Die Stadt München hatte sich im Vorfeld für diesen Mittwoch etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Sie ließ das Rathaus mit lichtvollen Schriftzügen zieren wie: “Demokratie, Wissenschaft und Zusammenhalt”, ein Spektakel, das viele Menschen anzog und zum Verweilen und Fotografieren animierte.

Die üblichen Touristen, einheimische “Shopper” und auch etliche Spaziergänger mit ihren prägnanten Trillerpfeiferl waren an diesem Tag wieder in der
Innenstadt unterwegs – so auch der 56-jährige Handwerker Herr K., der tageweise in München auf Montage arbeitet.

Da dieser bereits in der Wolfratshausener Gegend oft an Montagsspaziergängen teilnahm, von denen er aufgrund des Zusammenhaltes und der harmonischen Abläufe
der gemeinsamen Stunden mit den Demokratieverfechtern, die sich in erster Linie gegen eine allgemeine Impfpflicht aussprechen, begeistert war, bastelte er sich nach Dienstschluss für den Marienplatz an diesem besonderen Tag spontan ein Schild mit der Aufschrift: “Frieden, Freiheit, Einhaltung der Menschenrechte”. Dass ihm dieses Schild zum Verhängnis werden würde, er kurze Zeit später von der Polizei wie ein Schwerverbrecher abgeführt, niedergerungen und misshandelt werden würde, war ihm zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst.

Unter Tränen erzählt mir der sensible Herr K. am Telefon seine Geschichte von diesem Mittwoch, eine Odyssee über Stunden, die ihn schwer traumatisiert hat und
ihm einige körperliche Blessuren einhandelte.

Etliches Videomaterial entstand von seiner Verhaftung und seinem Abtransport durch die Polizei, seine Nichte machte einen Aufruf auf Telegram und bat um Zeugen, Fotos und Filme zum Vorfall. Die Videos, die dann auftauchten, beweisen, wie so oft, auch bei Herrn K.: Er hat sich nichts zu Schulden kommen lassen, dass er kein Schild in der Hand haben darf in einer Stadt wie München, in der immer montags und mittwochs “Allgemeinverfügungen” erlassen werden, die es verbieten, an sogenannten “Versammlungen” teilzunehmen, das wusste er nicht, er kannte bislang nur genehmigte und erlaubte Spaziergänge außerhalb Münchens.

So stand er da nun ganz alleine, hielt sich an einer Verkehrsschildstange
fest, mit seinem Plakat in den Händen und hat sich von der Aufforderung der Polizei, mitzukommen und die Personalien anzugeben, zunächst nicht irritieren lassen und kam dieser Aufforderung nicht nach.
“Nein, ich bleibe hier stehen”, sagte er immer und immer wieder. Bis die Polizisten ihn dann gewaltsam packten und zu einem Polizeibus schleiften. Herr K. musste dann leider die Erfahrung machen, dass körperlicher “Widerstand”, der sich lediglich darin äußerte, dass er, wie so viele Menschen in dieser Situation, sich einfach nur gegen das Zerren und Ziehen der Polizei aus Panik und Angst heraus wehrte, indem er sich “dagegen gestemmt” hat, schwere Folgen für ihn haben würde.
Man “rang” ihn am Polizeibus schon gleich auf den Boden, um ihm Handschellen anzulegen.
“Ich war unter Schock und spürte in diesem Moment noch keine Schmerzen, aber zwei Beine am Kopf und einen schweren Körper, der auf meinem Hals saß. Sie hoben
mich dann irgendwann hoch und brachten mich in den Polizeibus. Erst jetzt spürte ich die schrecklichen Schmerzen an meinen Handgelenken, mir wurde ganz
schlecht und ich hatte Kopfschmerzen. Als ich die Polizisten bat, mir die Handschellen zu lockern, sagte einer der Beamten: “das haben sie nicht anders verdient”, das war der Moment, in dem ich Todesangst bekam, weil ich nicht wusste,
was weiterhin mit mir geschehen wird”.
Als die Bustür des Polizeiwagens sich nach einer kurzen Fahrt wieder öffnete
und er zum Aussteigen aufgefordert wurde, stolperte er und flog direkt auf das Pflaster der Straße, die Arme waren mittels der Handschellen hinterm Rücken so festgezurrt, dass er keinen Gleichgewichtssinn mehr hatte.
“Ich fing an zu beten, das Vater Unser, wissen sie Frau Gorzolla, ich bin ein gläubiger Mensch und ich hatte in diesem Moment solche Angst”, wieder fing Herr
K. an, am Telefon zu weinen.
Was er mir dann erzählte und in seiner Geschichte folgte, hat sogar mir mal wieder die Sprache verschlagen und ich kenne weiß Gott die skurrilsten Geschichten, nach fast zwei Jahren Dokumentation auf den Straßen:
Die Handschellen ließen sich nicht mehr öffnen, die Polizei versuchte
erfolglos, diese aufzuschließen und dem Herrn K. abzunehmen.”Die klemmen manchmal” hörte er einen Beamten irgendwo sagen. Man rief sogleich den Notarztwagen und die Feuerwehr. Als Herr K. auf die Bahre des eingetroffenen Krankenwagens gehieft wurde, man bedenke immer noch mit den Handschellen hinterm Rücken, kam auch schon die Feuerwehr an, ausgerüstet mit
einer “Flex”, um die Handschellen aufzufräsen! Gesagt – getan, es wurde gefräst, somit war Herr K. wenigstens wieder an den Armen und Händen befreit.

Er(http:// befreit.er/) wurde dann in ein Krankenhaus gefahren, dort bekam er etliche Untersuchungen, zwei Polizeibeamte standen unentwegt an seiner Seite und befragten ihn. Sie
zweifelte seinen “Genesenenstatus” an und wollten dieses Dokument sogar mitnehmen. Herr K. konnte wenigstens das noch verhindern.
Die Ergebnisse der Untersuchungen sind noch nicht alle da, auch seine immer noch tauben Hände, insbesondere ein Daumen wird noch eingehender orthopädisch
untersucht.


“Frieden, Freiheit und die Einhaltung der Menschenrechte”, dieser Aufruf
endete für den Handwerker Herrn K. jäh, am Mittwoch, dem 02.02.2022 in München.
“Sie müssen eines unbedingt in ihrem Artikel erwähnen, Frau Gorzolla; Bitte sagen sie, dass ich den Polizisten vergebe und dass ich mich nicht so mürrisch verhalten wollte, und bitte sagen sie, dass die Menschen aufhören sollen, an den Corona-Gott zu glauben, sie sollen wieder anfangen, an den richtigen Gott zu glauben.”

Das werde ich erwähnen, lieber Herr K. Versprochen!

Beitragsbild: © Bettina Gorzolla

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Jule
Jule
1 Jahr zuvor

Super Beschreibung-jedoch ist es bestimmt keine Bahre gewesen, darauf legt man Tote, sondern eine Trage,da Handwerker K. (Gott sei Dank 🙏) am Leben ist.

A K
A K
1 Jahr zuvor

Ist das die Polizei, bei der wir uns bei jeder Demo bedanken müssen? Ich sehe ja auch so, dass wir mittelfristig nicht gegen die Polizei/Militär gewinnen werden, aber es fällt einem schon schwer der Polizei als Ganzem guten Willen zu unterstellen

SuRa.
SuRa.
1 Jahr zuvor

Hallo Bettina. Die Geschichte macht mir Gänsehaut und man fragt sich ob die Spaziergänger sich zum Staatsfeind Nr.1 entwickelt haben. Gefühlt habe ich bisher jeden Mittwoch eine Verhaftung erlebt und mittlerweile glaube ich, wir befinden uns im Mittwochsbürgerkrieg, zumindest was das Aufgebot der Polizei betrifft.
Hat den Herr K. sich dazu geäußert ob er weiterhin für seine / unsere Rechte auf die Straße geht? Ich denke so ein Erlebnis verschreckt einen sicher, aber eigentlich müsste es einem ja nur noch mehr bestärken in dem Gefühl das da mächtig was schief läuft.

Viele Grüße

© Frische Sicht 2020
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